Jann-Harro Petersen hat anlässlich der Agrarministerkonferenz in Büsum für ein ganzheitlich-ökologisches Verständnis von Natur plädiert. Natur ist die ganze belebte Umwelt, also kein bürokratisch definierbarer Zustand, sondern zum Beispiel hier an der schleswig-holsteinischen Westküste eine seit Jahrhunderten von Bauern, Schäfern und Fischern gestaltete Kulturlandschaft im Wandel. In dieser von Gott gesegneten Natur produzieren wir Lebensmittel für Menschen, und es hat weder der Natur noch den Menschen bisher geschadet.
Bereits die Vorstellung, Natur müsse wiederhergestellt werden, offenbare eine völlig bornierte Herangehensweise der Brüsseler Bürokraten, die sich viele deutsche Agrarpolitiker leider zu eigen gemacht hätten. In der Natur gibt es keinen Ursprungszustand, der wiederhergestellt werden könnte. Nichts belegt dies eindrücklicher als unsere Küstenlinie an der Nordsee in den vergangenen 500 Jahren. Die EU-Vorgaben würden vielmehr auf eine Wiederherstellung von Wildnis und Hungersnöten zielen und damit auf eine schleichende Enteignung der Menschen, die hier seit vielen Generationen nachhaltig wirtschaften.
Aus dem guten Ansatz des Naturschutzgedankens, Rückzugsgebiete für seltene Tiere und Pflanzen vor Zerstörung zu bewahren, sei ein totaler Vormachtsanspruch grüner Ideologen über den ländlichen Raum geworden. Ständig vergrößerte Naturschutzgebiete, Vogelschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Wasserschutzgebiete, demnächst auch die Moore als Klimaschutzgebiete, außerdem Biosphärenreservate und Nationalparks sowie immer strengere Regulierungen für die darin wirtschaftenden Betriebe würden zu einer sinkenden regionalen Erzeugung von Lebensmitteln führen. Das hat nichts mehr mit globaler Verantwortung zu tun, wenn wir unsere ertragreichen Böden verunkrauten lassen und gleichzeitig roden die Brasilianer den Regenwald, um uns noch mehr Agrarprodukte zu liefern. Richtung Tagungshotel der AMK sagte Petersen: Die sollen sich hier mal ordentlich durchpusten lassen und dann zu Verstand kommen.